Bildungsbericht der Bundesregierung

Bildungsbericht der Bundesregierung

Anstieg des Ausbildungsangebotes um 3,4 Prozent

In einer Pressemeldung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 8. Mai 2024 heißt es dazu:

"Das Bundeskabinett hat sich heute mit dem Berufsbildungsbericht 2024 befasst. Er zieht die Ausbildungsmarktbilanz für das Jahr 2023.

Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger:

'Der Berufsbildungsbericht 2024 zeigt Positives. So ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum dritten Mal in Folge angestiegen. Der positive Trend verstetigt sich. Auch beim Anteil der übernommenen Auszubildenden liegen wir wieder auf einem hohen Niveau von 77 Prozent. Der Bericht beschreibt allerdings auch Herausforderungen. So blieben zuletzt mehr junge Menschen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz erfolglos. Und das obwohl Betriebe und Unternehmen Bedarf haben. Deshalb stärken wir die berufliche Orientierung als Teil unserer Exzellenzinitiative Berufliche Bildung. Auch die Zahl junger Erwachsener ohne Berufsabschluss ist weiter gestiegen auf 2,86 Millionen. Diese Entwicklung macht mir Sorgen. Mit der gesetzlichen Verankerung des Feststellungsverfahrens im Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz wollen wir ihnen ermöglichen, wieder Anschluss an das Bildungssystem zu bekommen. Unser Ziel ist weiterhin: Wir wollen mehr junge Menschen in Ausbildung bringen. Denn mehr Chancen und neue Wege für junge Menschen heißt auch mehr Fachkräfte für Wachstum und Wohlstand in unserem Land.'

Hintergrund

Der Berufsbildungsbericht beschreibt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt und die Situation zum Beginn des Ausbildungsjahres zum Stichtag 30. September 2023.

Der Bericht zeigt einen Anstieg des Ausbildungsangebotes um 3,4 Prozent auf 562.600. Sowohl für die traditionelle Ausbildungsnachfrage (+3,6 Prozent auf 515.600) als auch für die erweiterte Nachfrage nach Ausbildungsplätzen (+3,2 Prozent auf 552.900) ergab sich 2023 ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System erhöhte sich um 3,0 Prozent auf 489.200. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen um 6,6 Prozent auf 73.400. Für die Zahl der unversorgt gebliebenen Bewerberinnen und Bewerber ergab sich ein Anstieg um 16,3 Prozent auf 26.400 Personen.

Gemäß der integrierten Ausbildungsberichterstattung ist im Jahr 2023 die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger in der dualen Berufsausbildung im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Auch für die schulischen Ausbildungsgänge in Berufen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens ergab sich ein Anstieg. Im Übergangsbereich nahm die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger auch im Jahr 2023 zu. Der erneute Zuwachs kann vor allem auf die Einmündungen von ukrainischen Jugendlichen im System zurückgeführt werden. Im Jahr 2023 verblieben weniger junge Menschen im Schulsystem zum Erwerb eines höheren Schulabschlusses. Für das Studium gab es 2023 einen leichten Anstieg der Anfängerzahlen."

Weitere Ergebnisse

Dem Bericht ist zu entnehmen, dass im Handwerk insgesamt 134.785 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert wurden, 1.636 (+1,2 %) mehr als 2022. Verglichen mit 2019 entspricht dies einem Minus von 8.090 Verträgen (-5,7 %).

Für das Handwerk wird die Quote vorzeitiger Vertragslösungen für das Jahr 2022 mit 36,7 Prozent angegeben (Augenoptik 36,4 Prozent). Im Bericht findet sich ein interessanter Abschnitt zu möglichen übergeordneten Gründen für Ausbildungsabbrüche ab Seite 101ff.

Die Augenoptik zählt zu den 25 im Jahr 2023 am häufigsten von jungen Frauen besetzten Berufe nach BBiG und HwO.

Veröffentlicht: 10. Mai 2024

Quelle: Bundesministeriums für Bildung und Forschung